Montag, 7. Juli 2008

Misanthrop II

@Xera:
Schoppenhauer meinte zur genaueren Erklärung der Misanthropie folgendes:
So treibt das Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Leere und Monotonie des eigenen Innern entsprungen, die Menschen zueinander; aber ihre vielen widerwärtigen Eigenschaften und unerträglichen Fehler stoßen sie wieder voneinander ab. (Die Stachelschweine)

Da ein Misanthrop die Menschen als das sieht, was sie sind (man verzeihe mir meine parteiische Schreibweise) nämlich Abschaum der schlimmsten Sorte, wird er nur schon von seiner Grundüberzeugung kein Narzisst sein können.
-> Denn als Narzisst bist du selbstverliebt, was ein Grundkonflikt in sich selbst darstellen würde.

Ausser wir stellen uns die Frage ob ein Narzisst selbstverliebt in sein Dasein als Mensch oder seine Psyche ist?
Macht das,vom Standpunkt eines Misantrophen gesehen, wirklich einen Unterschied?

Was mich beschäftigt wäre die Frage, wie ein Misanthrop es dann mit sich selbst aushält?
Vielleicht kann er, durch das Annehmen der misanthrophischen Lebenseinstellung, durch das Erkennen das ihn das miteinschliesst resiginieren?

Jedenfalls, danke für deinen Gedankenanstoss, würde mich über eine Antwort freuen.


1 Kommentar:

Test hat gesagt…

Hmm eine spannende Schlussfolgerung! sieht ein Narziss sich jedoch zwingend als Mensch? Oder liebt er einfach das "sich"? Das könnte dann ja wieder kombinierbar sein denke ich.

Wenn er sich selbst als Mensch sieht und sich dadurch auch selbst verachtet und hasst, muss er wie du gesagt hast eigentlich zwangsläufig resignieren.

Lg
Roger